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Viele Radfahrer schwören auf Espresso. Ob vor dem Fahrtantritt oder als Aufmunterung in der Pause. Für Ausfahrten sind häufig Cafes mit gutem Espresso das Ziel der Wahl. Dies hängt nicht nur damit zusammen, dass Espresso einfach lecker ist. Koffein wirkt leistungs- und ausdauerfördernd und stand in höheren Mengen lange Zeit auf der Dopingliste. Ist Espresso auf dem Rennrad wirklich leistungssteigernd? Wir schauen uns das genauer an.

Espresso und Radfahren haben eine lange gemeinsame Tradition

Sowohl die Kultur des Rennrads, als auch die des Espresso haben ihren Ursprung in Italien. Hier gehört es zum guten Ton, mehrmals am Tag auf einen Espresso einzukehren. Natürlich auch während einer Ausfahrt auf dem Rad. Wer einmal im italienischen Hinterland unterwegs war, dem wird mit Sicherheit der ein oder andere Cyclist vor einer der zahlreichen Bars aufgefallen sein.

Der Espresso vor, während oder nach der Fahrt ist sowohl bei mehr oder weniger ambitionierten Amateuren, als auch bei Profis fest verankert. Wer sich mal vor dem Start eines Profirennens umschaut, dem wird auch hier etwas auffallen. Viele Fahrer genehmigen sich noch den ein oder anderen schnellen Espresso vor dem Fahrtantritt. Nicht umsonst galten höhere Mengen Koffein im Blut im Radsport lange Zeit als Doping. Denn neben dem guten Geschmack und der angenehmen Pause bietet Espresso in Kombination mit Radfahren einige klare Vorteile.

Effekte

Koffein hat besonders im Ausdauersport auf vielfältige Weise eine positive Wirkung. Das im Espresso enthaltene Koffein regt das zentrale Nervensystem an. Es macht wach und motiviert. Zudem fördert die richtige Menge Koffein die Durchblutung und sorgt so dafür, dass die Muskeln besser und effizienter arbeiten können. Auch der Stoffwechsel wird vom Koffein angeregt, was dazu führt, dass die Fettverbrennung gesteigert wird. Besonders wer morgens mit nüchternem Magen eine Runde dreht, kann durch einen Espresso vor dem Fahrtantritt die Fettverbrennung noch einmal stark ankurbeln.

Unabhängig davon, dass ein gutes Cafe immer auch ein schönes Ziel für eine Ausfahrt bietet, gibt ein Espresso in der Pause nochmal neuen Schub für den Rest der Strecke. 

Nach getaner Arbeit kann ein Espresso oder Cappuccino die Regeneration fördern und den Fahrer so schneller wieder fit für die nächste Fahrt machen.

Was, wie viel und wann?

Wieviel Koffein, aus welchem Getränk ist nun zu welchem Zeitpunkt sinnvoll? 

Eine Studie aus dem Jahr 2011 hat ergeben, dass die beste Leistungssteigerung erreicht wird, wenn etwa eine Stunde vor dem Antritt eine Menge von 3mg Koffein pro Kilogramm Körpergewicht eingenommen wird. Doch was würde das in Espresso verzehrt bedeuten? Espresso enthält durchschnittlich 110mg Koffein pro 100g. Ein Espresso doppio wiegt etwa 50g. Damit müsste eine Person von 70kg Körpergewicht satte 4 doppelte Espressi trinken, um die perfekte Menge Koffein zu sich zu nehmen. Davon ausgegangen, dass Robusta doppelt so viel Koffein enthält wie Arabica können wir hier nur vermuten, dass die Verwendung von 100% Robusta die Zahl der nötigen Espressi doch signifikant nach unten drehen dürfte… Bezogen auf die tatsächlich zugeführte Menge können wir nur empfehlen, es nicht zu übertreiben, schließlich soll das Aufputschen nicht im Unwohlsein enden. 

Da Koffein mindestens 30 Minuten braucht, um seine volle Wirkung zu entfalten, ist es sinnvoll, entsprechend früh vor Fahrtantritt einen Espresso zu trinken. So ist der Kraftstoff auch garantiert da angekommen, wo er hinsoll, wenn es losgeht. Auch in der Pause empfehlen wir klar, bei einem Espresso zu bleiben und auf Milch zu verzichten. Milch ist schwerer verdaulich, bremst den Stoffwechsel und lässt zudem den Blutzucker steigen, was die Leistung mindert. Nach der Fahrt hingegen darf es gerne eine Cappuccino oder ein anderes Milchmischgetränk sein. Hier wirkt die Milch positiv, da enthaltenes Protein, Kalzium und Fett den Körper versorgen und zusätzlich zur Regeneration beitragen.

Welche Bohnen?

Gibt es Bohnen, die sich besonders gut eignen, wenn das Ziel des Verzehrs nicht nur Geschmack, sondern auch Leistung ist? Zur Beantwortung dieser Frage sollten wir besonders auf zwei Faktoren achten; Säure und Koffeingehalt.

Vor oder während des Sports eignen sich besonders Bohnen mit geringerer Säure. Die in Kaffee- und Espressobohnen enthaltenen Chlorogensäuren können zu Magenbeschwerden führen. Und wer sitzt schon gern mit Magenschmerzen im Sattel. Besser geeignet sind also Bohnen mit geringerem Säuregehalt. Zu diesen gehören zum Einen Bohnen, die in niedrigeren Lagen wachsen, zum Anderen welche, die nicht zu hell geröstet sind. Denn mit zunehmendem Röstgrad nimmt der Säuregehalt ab. 

In Anbetracht der Tatsache, dass es bei Kaffeekonsum zur Leistungssteigerung wesentlich um Koffein geht, sind natürlich auch Bohnen mit hohem Koffeingehalt von Vorteil.

Die perfekte Kombination aus diesen Faktoren ist ein Espresso mit hohem Robustaanteil. Robusta hat sowohl weniger Säure als Arabica, zudem etwa doppelt so viel Koffein. Ein Espresso mit 100% Robusta ist – ganz abgesehen vom guten Geschmack – hier der beste Koffeinlieferant.

Du möchtest auf der nächsten Rundfahrt noch ein bisschen schneller sein? Probier doch mal unsere Espressi, alle mit viel Robusta.

Die Caffettiera, auch Herdkocher, Espressokocher oder Espressokanne genannt, bietet Kaffeezubereitung auf klassisch italienische Art. Sie ist klein, günstig, stabil und kann in vielen Situationen benutzt werden. Sie wird häufig unterschätzt, weil falsche Bedienung schnell zu einem verbrannt oder bitter schmeckenden Ergebnis führt. Deshalb wollen wir dir einige Tipps mit an die Hand geben, die den Kaffee aus der kleinen Kanne gleich viel besser machen. 

Bohnen

Auch wenn die Caffettiera keinen wirklichen Espresso macht, empfehlen wir dir, eine Espressoröstung zu verwenden. Aus der Erfahrung werden (nicht zu dunkle) Espressi einfach runder und vollmundiger in der Espressokanne als es Filterröstungen werden würden.

Mahlgrad

Du solltest weder zu fein, noch zu grob gemahlenen Espresso verwenden. Zu grob gemahlener Kaffee würde zu einem dünnen, eher saueren Ergebnis führen, zu fein gemahlener Kaffee ergibt ein zu kräftiges, bitteres Getränk. Der optimale Mahlgrad liegt zwischen dem für eine Espressomaschine und dem für eine Filterkaffeemaschine. Wenn du keinen Anhaltspunkt hast: Die Körner sollten feiner als Tafelsalz, aber noch eindeutig zu erkennen sein.

Wie bei jeder Zubereitung empfehlen wir dir, den Espresso frisch zu mahlen. Nur so erhältst du das perfekte Geschmackserlebnis und haste lange Spaß an deinen Espressobohnen.

Kleiner Tipp am Rande: Solltest du keine Mühle haben, kannst du bei uns im Shop direkt passend gemahlenen Espresso für die Caffettiera bestellen.

Heißes Wasser

Wenn du deine Kanne mit kaltem Wasser füllst, dauert es recht lange, bis sich das Wasser ausreichend erhitzt hat. Da auch das Kaffeepulver in dieser Zeit der Hitze ausgesetzt ist, veränderst du so den Geschmack in Richtung bitter und verbrannt. Du solltest also bereits heißes Wasser in den Herdkocher füllen, damit das Mahlgut möglich kurz der Hitze ausgesetzt ist. Dies kannst du entweder mit einem Wasserkocher machen, oder du stellst nur den unteren Teil der Kanne auf den Herd, bis das Wasser heiß ist.

Achtung! Du solltest die Kanne mit einem Handtuch o.ä. zudrehen, sonst verbrennst du dich.

Nicht andrücken

Ein häufiger Mythos rund um den Espressokocher ist, dass man das Pulver wie bei einer Siebträgermaschine vorher andrücken sollte. Dies solltest du nicht tun. Durch das Andrücken baust du eine unnötige große Barriere für das Wasser auf, die Zubereitung dauert länger und das Ergebnis wird bitter und verbrannt. Fülle das Sieb einfach voll und streiche es glatt, das reicht völlig.

Keine volle Hitze

Steht deine Caffetiera einmal auf dem Herd, solltest du die Flamme nicht zu stark einstellen. Auch hier besteht die Gefahr, das Espressopulver zu überhitzen und so ein bitteres und verbranntes Ergebnis zu erhalten. Wähle also eine kleinere Flamme und stelle die Hitze je nach Größe der Flamme im mittleren Bereich ein.

Nicht bis zum Schluss stehen lassen

Achte während die Kanne auf dem Herd steht genau darauf, wann der Kaffee beginnt in den oberen Teil der Kanne zu laufen. Sobald die Kanne etwa halb voll gelaufen ist, solltest du sie von der Flamme nehmen. Die restliche Hitze reicht völlig aus, den Kaffee komplett durchlaufen zu lassen. Lässt du den Kocher länger stehen, läuft du Gefahr, dass sowohl dein Getränk, als auch die Dichtung der Kanne verbrennen. 

Lass es dir schmecken

Nach der Zubereitung folgt der schönste Teil. Schnapp dir deine Lieblingstasse und lass dir das Ergebnis schmecken. Wenn du alle Tipps beachtet hast, sollte der Kaffee (oder Mokka) keine nicht verbrannt schmecken und nur leicht und angenehm bitter sein.

Wenn du beim Trinken noch etwas Lektüre haben möchtest, erklären wir dir hier, wie die Caffettiera überhaupt funktioniert und warum das Ergebnis kein echter Espresso, aber trotzdem lecker ist.

Die Caffettiera, auch Herdkanne, Espressokanne, Espressokocher oder nach dem bekanntesten Hersteller Bialetti genannt, ist wohl eine der an weitesten verbreiteten Zubereitungsmethoden für hochkonzentrierten Kaffee. Aber macht so eine Kanne jetzt Espresso oder nicht? Wir erklären dir, wie sie funktioniert und warum das Ergebnis kein Espresso, aber trotzdem super ist.

Die Caffettiera funktioniert nach einem ganz simplen Prinzip: Wenn Wasser in einem geschlossenen Raum erhitzt wird, baut es Druck auf. Diesen Druck nutzt die Herdkanne, um aus Wasser und Kaffeepulver das wohlschmeckende Getränk zu machen, das wir haben wollen. 

Das im unteren Teil der Kanne befindliche Wasser wird also mit Hilfe einer Wärmequelle erhitzt und es entsteht Druck. Dieser Druck führt dazu, dass das Wasser – sobald es heiß genug ist – durch das am Kaffeesieb befindliche Röhrchen nach oben gedrückt wird. Der aufgebaute Druck ist ausreichend groß, das Wasser durch das Pulver im Sieb in den oberen Teil der Kanne zu drücken. 

Wassertemperatur und Druck sorgen dafür, dass alle die Stoffe aus dem Mahlgut extrahiert werden, die du nachher in deinem Getränk haben möchtest.

IST DAS JETZT ESPRESSO?

Um diese Frage zu beantworten, sollten wir uns noch einmal kurz vor Augen führen, was eigentlich einen Espresso ausmacht:

Ein Espresso wird definiert durch: 

Beachten wir diese Faktoren und das Funktionsprinzip der Kanne, würde man im ersten Moment sagen, dass auch eine Caffettiera eindeutig Espresso zubereitet. Dem ist aber nicht so. Sicher baut die Herdkanne einen gewissen Druck auf. Dieser liegt jedoch nur bei etwa 2-3 bar. Siebträgermaschinen, wie sie zur Zubereitung des wirklichen Espresso genutzt werden, arbeiten mit einem Druck von etwa 9 bar. Somit müssen wir feststellen, dass eine Caffettiera zwar ein Espresso-ähnliches Getränk fabriziert, dieses aber laut Definition kein Espresso ist. 

Den größten Unterschied zwischen der „richtigen“ Espressozubereitung und der Espressokanne erkennt man bereits an der Optik des Ergebnisses. Da die Caffettiera weniger Druck aufbaut als eine Siebträgermaschine, ist die nicht in der Lage, eine Crema zu bilden. Denn eine richtige Cremabildung ist neben vielen anderen Faktoren überwiegend vom Druck beeinflusst.

FAZIT

Ok, die Caffetiera ist also keine Espressokanne. Sie ist eine Kanne, die ein leckeres Ergebnis produziert, aber auf dem Papier eben keinen Espresso. Stellt sich die Frage, ob das nun schlimm ist. Wir finden nein. Wenn eine Zubereitung ihre absolute Daseinsberechtigung hat, dann die Caffettiera. Einfacher, günstiger und flexibler kommt man wohl kaum an so etwas ähnliches wie Espresso. Egal ob zuhause, im Büro oder auf Reisen; die kleine Alu-Kanne ist ein toller Begleiter um einfach und schnell einen starken Kaffee zuzubereiten. Eine solche Kanne kostet wenig und nimmt keinen Platz weg. Wir finden, jeder sollte eine haben. Ob man das Ergebnis nun Espresso nennen darf oder nicht soll uns dabei einfach mal egal sein.

Na, Lust bekommen auf einen "Espresso" oder eben einen Nicht-Espresso aus der guten alten Caffettiera? Schau mal in den Shop, alle unsere Sorten eignen sich wunderbar auch für den Herdkocher.

Selbst wenn dir die Grundlagen der Espressozubereitungen klar sind, gibt es viele Kleinigkeiten, die das Ergebnis in der Tasse deutlich verbessern können. Manche unserer Tipps mögen vielleicht etwas kleinlich klingen, bringen dich auf Dauer aber näher an den perfekten Espresso.

Tipp 1: Leerbezug

Mache vor jedem Espresso einen Leerbezug. Das heisst, spüle die Brühgruppe einmal durch. Dies entfernt zum Einen Rückstände der letzten Extraktion aus der Brühgruppe, zum Anderen gleichst du so die Temperatur in der Brühgruppe an. Je nach Maschine wird die Brühgruppe nach längerem Stillstand entweder zu heiß oder kühlt unnötig ab. Beides gleichst du mit einem Leerbezug aus.

Tipp 2: Sauberer Siebträger

Entnehme regelmäßig das Sieb aus deinem Siebträger und reinige die Innenseite gründlich. Hier lagern sich Öle aus dem Espresso ab, die auf Dauer ranzig werden, und so den Geschmack deines Espresso verfälschen. 

Wenn der Siebträger nur leicht verschmutzt ist, reicht ein feuchter Lappen. Solltest du jedoch stärkere Verschmutzungen vorfinden, lege den Siebträger einfach für einige Stunden (oder über nacht) in Kaffeefettlöser ein, dann sollten auch stärkste Verschmutzungen verschwunden sein. Wenn nicht, wiederhole diesen Schritt, bis du keine Rückstände mehr siehst. Es lohnt sich, das Ergebnis in der Tasse wird wesentlich „sauberer“ schmecken.

Tipp 3: Distributor

Falsches Tampen ist häufiger Grund für umperfekte Ergebnisse, als du vielleicht denkst. Ungleichmässig verteiltes Mahlgut oder schräg ausgeübter Druck sorgen für eine ungleichmäßige Extraktion, die sich merklich auf das Ergebnis in der Tasse auswirkt. Ein sogenannter Distributor verteilt und verdichtet das Mahlgut vor dem Tampen. Durch diesen Schritt ist es fast unmöglich falsch zu Tampen und auch die Gefahr von Channeling wird deutlich verringert.

Tipp 4: Aufheizen 

In den Merkmalen der meisten Espressomaschinen finden sich abenteuerlich kurze Aufheizzeiten. Natürlich klingt es im ersten Moment toll, wenn deine neue Maschine in 10 Minuten heiß ist und du den ersten Espresso genießen kannst. Es ist aber nahezu unmöglich, dass alle wichtigen Teile in so kurzer Zeit wirklich heiß genug für eine gute Extraktion sind. Sicher ist es technisch möglich, nach der angegebenen Zeit einen Espresso zu beziehen. Jedoch wird dieser auf dem Weg in die Tasse an vielen Stellen Temperatur verlieren, was sich auf das Ergebnis auswirkt. 

Wir empfehlen dir, deine Maschine mindestens eine halbe Stunde warm laufen zu lassen und zwischendurch immer mal wieder einen Leerbezug zu machen. So kannst du sicher sein, dass alle Teile heiß genug sind und du das bestmögliche Ergebnis erzielst.

Tipp 5: Siebträger eingespannt lassen

Auch die Temperatur des Siebträgers an sich wirkt sich auf deinen Espresso aus. Damit der Espresso beim Durchlaufen nicht abkühlt, solltest du den Siebträger immer eingespannt lassen. Dies trocknet zudem das Pulver des letzten Bezuges im Siebträger an, was dir das Entnehmen des Pucks wesentlich leichter macht.

Tipp 6: Sieb im Siebträger auswischen

Reste von bereits extrahiertem Espressopulver und Ölrückstände im Sieb deines Siebträgers werden den Geschmack des nächsten Espresso wohl oder übel beeinflussen. Wische also das Sieb vor jedem neuen Befüllen gründlich mit einem sauberen Handtuch oder trockenen Lappen aus. Um das Pulver zu entfernen würde auch ein Pinsel genügen, dieser wird die alten Öle jedoch nur verteilen und schnell mit eben diesen gesättigt sein. Im schlimmsten Fall verteilst du so also nur noch mehr alte Öle in deinem Siebträger.

Tipp 7: Nimm nur soviel Bohnen, wie du wirklich brauchst.

Dass ein prall gefüllter Vorratsbehälter auf deiner Mühle toll aussieht, ist keine Frage. Allerdings beschleunigst du hierdurch den Alterungsprozess der Bohnen enorm. Versuche immer nur so viele Bohnen in die Mühle zu füllen, wie du kurzfristig wirklich brauchst. Mehr zu diesem Thema findest du in unserem Beitrag zu Lagerung.

Tipp 8: Heiße Tassen

Sorge Dafür, dass deine Tassen immer vorgeheizt sind. Im Optimalfall sollten sie die gleiche Temperatur wie der Espresso haben, den du nachher aus der Tasse genießen möchtest. Dies sorgt nicht nur dafür, dass dein Espresso länger heiß bleibt, sonder auch für mehr Crema. Diese fällt nämlich schneller zusammen, wenn sie auf eine kalte Oberfläche trifft. 

Häufig reicht die Oberseite deiner Maschine zum Aufheizen der Tassen nicht wirklich aus. Wir empfehlen dir, die Tassen vorher mit heißem Wasser aus der Maschine zu füllen und sie einen Moment stehen zu lassen.

Tipp 9: Gleiche Abläufe

Klingt im ersten Moment penibel, aber besonders wenn du wirklich den Anspruch hast, deine Espressozubereitung zu verbessern, solltest du darauf achten, jeden Schritt bei jeder Zubereitung mehr oder weniger gleich zu machen. Elementar sind hier gleiche Pulvermenge und gleiches Tampen, ebenfalls wichtig können aber auch Faktoren wie Länge des Leerbezugs oder auch Reihenfolge der Arbeitsschritte sein. 

Tipp 10: Genauigkeit

Wenn du es im wahrsten Sinne des Wortes wirklich genau nimmst mit deinem Espresso, solltest du versuchen mit einer Waage zu arbeiten. Wiege sowohl die Pulvermenge, die du in den Siebträger gibst, als auch die Menge an Flüssigkeit, die in die Tasse läuft. Natürlich haben viele Mühlen und Siebträgermaschinen entsprechende Timer oder Mengenautomatiken. Die Erfahrung hat uns jedoch gezeigte dass diese zu sehr schwanken, um wirklich konstante Ergebnisse zu erhalten. Wenn du bei jedem Bezug selber wiegst, kannst du sicher sein, dass diese Faktoren wirklich konstant sind.

Tipp 11: Rückspülen

Nicht nur dein Siebträger, sondern auch die Brühgruppe der Maschine sollte möglichst sauber sein. Auch hier lagern sich schnell Öle ab und geben deinem Espresso einen ranzigen Beigeschmack. Du solltest deine Maschine nach jeder Benutzung mit einem Blindsieb rückspülen. Für den normalen Heimgebracht reicht dies für die tägliche Reinigung ohne Reiniger. Einmal die Woche solltest du deine Maschine jedoch in jedem Falle mit Reiniger rückspülen. Für viel genutzte Maschinen in Büros oder der Gastronomie empfehlen wir ein tägliches Rückspülen mit Reiniger. Haben sich einmal deutliche Ablagerungen im Bereich der Brühgruppe gebildet, bekommst du diese eigentlich nur durch Zerlegen wieder entfernt. Sei hier also nicht faul.

Tipp 12: Traue deinem Geschmack

Auch in diesem Artikel bleibt uns zum Schluss nur zu sagen: Um den für dich perfekten Espresso zu bekommen, vertraue deinem Geschmack. Du solltest die Grundregeln der Zubereitung (LINKS!!!!) kennen, um zu wissen, wie du den Geschmack in die richtige Richtung lenken kannst. Zum Schluss zählt es aber nicht, ob die Durchlaufzeit, die Temperatur oder die Menge in der Tasse den „Vorgaben“ entsprechen. Was zählt ist, dass es dir gut schmeckt. Also sei mutig und probiere aus.

Im Ursprung stammen die vier Ms, auch die magischen M genannt, wie der Espresso selbst aus Italien. Als Grundlage für einen guten Espresso werden sie seit vielen Jahrzehnten von Barista zu Barista weitergegeben.

Klingt jetzt erstmal kompliziert, ist es aber gar nicht. Bei den vier Ms geht es einfach gesagt nur um die vier entscheidenen Faktoren, die das Ergebnis in der Tasse beeinflussen. Im italienischen heißen die magischen M wie folgt.

la miscela (die Mischung)
la macchina (die Maschine)
la macinacaffè (die Mühle)
la mano (die Hand/ der Mensch)

Im Folgenden wollen wir genauer auf jeden der einzelnen Faktoren eingehen. Dies soll jedoch keine Zubereitungsanleitung, sonder vielmehr eine Vermittlung des Grundwissens sein und dir zeigen, was alles dafür sorgt, dass dein Espresso gut – oder eben nicht gut – wird.

Eine kurze Anleitung, wie dir ganz einfach ein guter Espresso gelingt, findest du hier.

Mischung

Auf dieses Thema wollen wir gar nicht zu stark eingehen. Wir gehen davon aus, dass dir klar ist, dass du hochwertige, schonend geröstete Espressobohnen verwendest. Diese sollten weder zu frisch, noch zu alt sein. Ein guter Espresso braucht nach dem Rösten etwa 2 Wochen, um sich voll zu entwickeln. Vorher solltest du ihn nicht zubereiten. Ebenso sollten die Bohnen nicht älter als 6-8 Wochen sein, sonst fangen die Bohnen an Geschmack zu verlieren und die enthaltenen Öle werden ranzig.
Wenn es dann doch unbedingt die Bohne vom Großröster aus dem Supermarkt sein soll, dann achte zumindest auf das Röstdatum.

Maschine

Klar ist, dass du für die Zubereitung eines Espresso immer eine entsprechende Maschine brauchst. Davon gibt es die verschiedensten Varianten, wobei wir und hier auf die klassisch italienische Zubereitung in einer Siebträgermaschine beschränken wollen.
Die Maschine liefert im Wesentlichen zwei für die Extraktion unerlässliche Dinge: Temperatur und Druck. Ohne Temperatur und Druck wäre es schlichtweg nicht möglich, ein Getränk zuzubereiten, was sich nachher noch Espresso nennen darf.

Natürlich gibt es hier unzählige Abstufungen in Qualität und Preis. Dass die teuersten Maschinen wesentlich besser sind, als die günstigsten, sollte klar sein. Aber auch mit günstigen Exemplaren lassen sich durchaus gute Ergebnisse erzielen. Hauptsache deine Machine liefert ca. 90°C heißes Wasser bei einem Druck von etwa 10-15 bar.

Mahlgut

Besonders am Anfang deiner Karriere als Büro- oder Heimbarista ist die Mühle viel wichtiger als die Maschine. Warum genau erklären wir hier.
Für deinen Espresso brauchst du frischen Mahlgut in der richtigen Menge und dem richtigen Feinheitsgrad.

Solltest du noch keine Mühle besitzen, müssen wir dir ganz klar zu Anschaffung einer qualitativ hochwertigen Mühle raten. Sie sollte auf jeden Fall ein Scheiben- oder Kegelmahlwerk haben. Messerschlagmühlen, wie sie sich häufig in Omas Keller finden, sind nicht geeignet, da sie keine reproduzierbaren Ergebnisse liefern können.
Neben dem Mahlwerk solltest du auch auf möglichst präzise Einstellmöglichkeiten achten. Das genaue Einstellen des Mahlgrades ist einer der wichtigsten Faktoren für guten Espresso.

Mensch

Da die Herstellung eines Espresso in der Siebträgermaschine viele manuelle Schritte beinhaltet bist auch du ein wichtiger Faktor für das Gelingen deines Getränks. Es ist deine Aufgabe, alle anderen Faktoren in Griff zu haben und richtig zu steuern, um reproduzierbar gute Ergebnisse zu erhalten. Wenn du nicht darauf achtest, dass du jeden Schritt mögliche immer gleich machst, bist du die größte Schwachstelle im Prozess. Das klingt im ersten Moment schlimmer als es ist. Führe dir einfach vor Augen, dass jede Abweichung in deiner Arbeit Unterschiede im Ergebnis verursacht und versuche möglichst gleichmäßig zu arbeiten. Dies ist besonders beim Tampen, dem Andrücken des Mahlguts im Siebträger entscheiden.

Ohne dass wir dir jetzt eindeutige Anleitungen oder Rezepte an die Hand gegeben haben, solltest du ein Gespür dafür bekommen haben, welche Stellschrauben deinen Espresso beeinflussen. Natürlich sollte der Grundstein mit einer guten Mischung bzw. Bohne gelegt sein, doch das ist noch lange kein Garant für perfekten Espresso. Beschäftige dich mit deinem Equipment und vor Allem mit deiner Herangehensweise und deiner Technik. Der Mensch sollte genauso verlässlich sein, wie die anderen drei Faktoren.

Alte Regeln und warum sie egal sind

Als die ultimativen Regeln zur Zubereitung eines Espresso galten viele Jahrzehnte lang die Grundsätze des “Espresso Italiano“: 7 Gramm Espresso in den Siebträger, 25 Sekunden Extraktionszeit, 25ml Ergebnis. Zum Glück sind diese Regeln in den letzten Jahren von vielen Seiten hinterfragt worden und auch wir finden, dass sie zwar ein guter Anfang, jedoch beim besten Willen nicht geschrieben Gesetz sind.

Woher möchte irgendjemand wissen, dass diese Werte mit ganz deiner Lieblingsbohne, deiner eigenen Maschine, Mühle und deiner Arbeitsweise zu perfekten Ergebnissen führen wird? Wir nehmen diese Regeln als Anfangswert auf dem Weg zum perfekten Espresso. Mehr aber auch nicht.

Dem eigenen Gaumen trauen

Geschmäcker sind bekannter Maßen verschieden. Und das gilt für uns auch beim Espresso. Das was nachher in die Tasse kommt soll in erster Linie dir Spaß machen. Und wenn du deinen Gästen einen Espresso servierst ist es doch auch viel schöner zu sagen, dass du ihn so eingestellt hast, wie du es besonders gern magst und nicht wie irgendjemand vor 100 Jahren gedacht hat, dass Espresso funktioniert.

Wir nehmen die Regeln des „Espresso Italiano“ nun also als Startpunkt und arbeiten uns von dort aus zu einem wirklich guten Espresso. Und der ist wirklich keine große Wissenschaft.

los gehts

Deine Maschine ist ordentlich vorgeheizt, die Mühle mit einer ausreichenden Menge Espressobohnen gefüllt und du hast Zeit fürs Probieren? Dann kann es schon losgehen.

Für den Anfang empfehlen wir folgendes Ziel:

7-9 Gramm

Espressopulver in den Siebträger (für einen einfachen Shot. für einen Doppio das doppelte)

Das Sieb sollte weder zu voll, noch zu leer sein. Wenn es vor dem Tampen glatt gestrichen voll ist, sollte die Menge gut sein.

25-30 Sek.

Durchlaufzeit


Du solltest eine Stoppuhr zur Hand haben und jeden Bezug stoppen. Konstante Werte sind der Schlüssel für konstante Ergebnisse.

25-30 ml

Ergebnis in der Tasse


Wir empfehlen die ein Shotglas mit Markierungen oder eine Waage unter Tasse. Wenn du eine Waage benutzt, möchtest du 25-30g in der Tasse haben.

Um dieses Ziel zu erreichen, solltest du nur den Mahlgrad einstellen. Kontrolliere Menge und Zeit bei jedem Bezug. Hast du die gewünschte Menge zu schnell erreicht, ist dein mahlgut zu grob. Stelle die Mühle etwas feiner und versuche es noch einmal. Dauert es zu lange, die gewünschte Menge zu erreichen, ist dein Mahlgut zu fein und du musst die Mühle gröber stellen.

Wenn du möchtest, kannst du auch die Fehlversuche gerne probieren, so bekommst du schnell ein Gefühl dafür, was mit dem Geschmack des Espresso passiert, wenn etwas schief läuft.

Hast du das Ziel erreicht, probiere das Ergebnis ganz in Ruhe. Schmeckt es dir? Dann hast du deine Einstellung schon gefunden.
Schmeckt es dir nicht, kannst du nun anfangen, das Ergebnis für dich zu verbessern. 

zu sauer

Mühle feiner stellen, damit mehr Bitterstoffe extrahiert werden.

zu bitter

Mühle gröber stellen, damit weniger Bitterstoffe extrahiert werden.

zu schwach

Versuche es mit etwas mehr Pulver. Achtung: Den Mahlgrad musst du dann etwas gröber einstellen, sonst wird dein Bezug zu lang dauern und bitter werden.

zu stark

Versuche es mit etwas weniger Pulver. Achtung: Den Mahlgrad musst du dann etwas feiner stellen, sonst läuft der Espresso zu schnell und das Ergebnis wird sauer.

Natürlich gibt es auch viele andere Wege, das Ergebnis in der Tasse zu verändern. Dies ist nur der, der aus unserer Erfahrung am schnellsten zu guten Ergebnissen führt. Statt den Mahlgrad zu verändern, kannst du auch die Menge oder die Extraktionszeit ändern. Dies beeinflusst den Geschmack noch einmal anders. Am Ende KANN man auf jeden Fall eine Wissenschaft aus der Espressozubereitung machen, wir wollten hiermit nur zeigen, dass man das nicht machen MUSS.

Wichtig ist immer: Vertraue deinem Gaumen. Erlaubt ist, was dir schmeckt, egal was die Werte sagen.

Da steht sie nun also in der Küche, die wunderschön blitzende Siebträgermaschine. Macht richtig was her und fühlt sich toll an. Eine passende Mühle brauch ich nicht hast du gedacht. Kostet nur Geld und nimmt Platz weg. Doch irgendwie will der Espresso einfach nicht gelingen. Die eine Sorte läuft zu schnell, die andere zu langsam in die Tasse. Keine Spur von der schönen, festen Crema, wie du sie von den Profis kennst. Und der Geschmack ist auch irgendwie fade. Alles das ist häufig einer fehlenden Mühle geschuldet. Wir erklären dir, warum die Mühle - besonders am Anfang - wichtiger ist als die Maschine.

Wie funktioniert die Extraktion von Espresso?

Um den wunderbaren Geschmack deines Lieblingsespresso perfekt in die Tasse zu bekommen braucht es im Wesentlichen 4 Faktoren (auch 4 Ms genannt): Maschine, Mensch, Mischung und Mahlgut. Die Maschine liefert das Wasser bei richtigem Druck und richtiger Temperatur. Der Mensch sorgt dafür, dass die Maschine richtig bedient wird und das Mahlgut entsprechend gut vorbereitet ist, um die Inhaltsstoffe perfekt extrahieren zu können. Abweichungen in diesen beiden Faktoren beeinflussen natürlich die Extraktion, die Einflüsse sind jedoch meist eher gering.

Ob die Maschine Temperatur und Druck perfekt liefert und auch gleichmäßig hält ist im Ergebnis spürbar, jedoch wird kaum ein Siebträger hier wirklich schreckliche Ergebnisse hervorbringen. Ob du als Mensch den Bezug etwas zu kurz oder zu lang laufen lässt oder das Mahlgut nicht 100% perfekt tampst, also im Siebträger andrückst, macht Unterschiede, jedoch wirst du auch hier schnell gute Ergebnisse erreichen können. 

Gerade, wenn du Anfänger im Bereich der Espressozubereitung bist, spielt der Faktor Mahlgut die entschiedenste Rolle im Prozess der Extraktion. Ist dein Espresso zu grob gemahlen, kann der nötige Druck nicht aufgebaut werden und du hast keine Chance, wirklich alle guten Inhaltsstoffe aus deinem Espresso heraus zu holen. Hast du zu feines Pulver, kommen gerade kleinere Maschinen schnell an Ihre Grenzen und du bekommst einfach gar keinen Espresso in die Tasse oder es dauert ewig, was zu einem viel zu bitteren Ergebnis führt. Allein deswegen ist es also wichtig, das Mahlgut entsprechend an deine Maschine anpassen zu können. Hinzu kommen äußere Bedingungen wie Luftfeuchtigkeit oder Temperatur, die sich ständig ändern und so die Beschaffenheit der Bohne und damit auch den benötigten Mahlgrad beeinflussen.

Wenn du deinen Espresso schon gemahlen kaufst, besteht kaum eine Möglichkeit, am Mahlgut etwas zu ändern. Sicher kannst du die Menge variieren, was jedoch im seltensten Fall zu einem guten Ergebnis führen wird. Zudem verliert dein Mahlgut mit jedem Luftkontakt Aroma und trocknet langsam aus. Dies führt zu fadem Geschmack und kaum Crema in der Tasse.

Um aus deiner geliebten Espressoröstung eine wirklich gute Tasse Espresso zu bekommen, solltest du dir also unbedingt eine eigene Mühle anschaffen.

Aber den Espresso macht doch die Maschine...

Wir haben die Erfahrung gemacht, dass für die Anschaffung einer heimischen Espressomaschine häufig ein klares Budget festgelegt wird. Dieses wird dann gerne komplett für eine toll aussehende – und mit Sicherheit auch gut funktionierende– Maschine ausgegeben. Anfangs ist die Freude dann groß. Doch irgendwie will dieses hübsche und teure Gerät nicht die gewünschte Qualität in die Tasse bringen. Auch das haben wir schon häufig erlebt. Um auf die 4 Ms zurück zu kommen: Meist sind hier weder Mensch, Maschine noch die Mischung das Problem; es mangelt am Mahlgut.

Wem es wirklich ums Ergebnis geht, dem können wir nur ganz klar empfehlen, am Anfang nicht an der Mühle zu sparen. Eine einfachere Maschine mit einer guten Mühle wird mit Sicherheit besseren Espresso machen, als die teuerste Maschine mit (möglicherweise noch seit Monaten im Regal stehendem) vorgemahlenem Espresso.

Sicher müssen dann eventuell Abstriche gemacht werden, was die Optik der Maschine angeht. Für wen das entscheidend ist, dem empfehlen wir ganz klar, lieber so lange zu warten, bis das Budget entsprechend größer ist. Denn eine Siebträgermaschine, die toll aussieht, aber aufgrund mangelhafter Ergebnisse zu selten genutzt wird, ist auch nur ein Staubfänger. Und schließlich möchte man den Gästen, die die tolle Maschine bewundern ja auch tollen Espresso servieren.

Aber es gibt doch günstige Mühlen...

Schaut man sich den Markt einmal genauer an, so fällt auf, dass es bereits ab 100€ Espressomühlen zu kaufen gibt. Diese haben mit besseren Mühlen eines gemeinsam: Sie zerkleinern die Bohnen. Genau hier hört es dann häufig aber auch schon auf.

Einfache Mühlen sind oft mit kleinen Kegelmahlwerken ausgestattet, die es zwar schaffen, die Espressobohnen in kleine Teile zu zerbrechen, dies aber nicht präzise genug. Für einen guten Espresso ist es wichtig, dass das Mahlgut fein genug gemahlen werden kann, um die richtige Extraktion zu erreichen. Und bereits hier kommen einfachere Mühlen schon an ihre Grenzen. Hinzu kommt, dass die kleinen Mahlwerke bei Mahlen schnell heiß werden, was den Geschmack deines Espresso beeinflusst. Denn zwischen dem Rösten und dem Kontakt mit Wasser möchtest du eigentlich nicht, dass die Bohnen größeren Temperaturen ausgesetzt sind.

Der wohl entscheidendste Faktor ist jedoch die Verteilung der Partikelgrößen. Klingt im ersten Moment sehr wissenschaftlich, so genau wollen wir es hier aber gar nicht machen. Kurz gesagt braucht ein guter Espresso eine gesunde Mischung zwischen gröberen und feineren Partikeln. Einfache Mühlen mit kleinem Kegelmahlwerk sind oft nicht in der Lage, diese Verteilung zu liefern, was dich nie zum perfekten Ergebnis bringen wird.

Ein Problem mit günstigen Mühlen, welches sich weniger auf das Ergebnis in der Tasse als viel mehr auf den Spaß beim Bedienen niederschlägt sind Verarbeitung und Geräuschentwicklung. Einsteigermühlen sind häufig aus Plastik, und haben kaum Eigengewicht, was in der Handhabung wenig Freude bereitet. Zudem haben wir festgestellt, dass diese einfachen Mühlen häufig besonders laut sind, was auch in den seltensten Fällen erfreulich ist.

Was tun bei kleinem Budget?

Jetzt hast du dir deine Maschine schon gekauft und die Spardose gibt nicht mehr wirklich das Budget für eine teure Mühle her? Erstmal kein Problem. Du kannst auch zum Preis von Einsteigermühlen an wirklich solide Modelle kommen. Schau dich einfach mal nach alten Modellen aus der Gastronomie um. Die findest du reichlich in Auktions- oder Kleinanzeigenportalen.

Natürlich solltest du diese vor der Benutzung gründlich reinigen und die Mahlscheiben tauschen. Beides ist allerdings kein Hexenwerk und mit etwas Glück und Geschick kannst du für gut 200€ eine sehr solide und gute Ergebnisse liefernde Mühle dein Eigen nennen.

Häufig sind diese Mühlen zwar mit einem Dosierer ausgestattet, diesen kannst du aber einfach benutzen, solang du immer nur die benötigte Menge vormahlst. Oder du suchst nach dem Modell deiner Mühle zusammen mit "doserless", dann findest du eigentlich zu jedem Modell einfache Umbauten zum Direktmahler.

Wenn Basteln nichts für dich sein sollte, können wir dir nur empfehlen, noch ein bisschen zu sparen und dir eine vernünftige neue Mühle zuzulegen. Das Warten wird sich lohnen.

Fazit

Willst du auch zuhause wirklich guten Espresso servieren, wirst du um eine eigene Mühle kaum herum kommen. Diese bietet dir folgende klar Vorteile:

genaue Abstimmung

Du kannst das Mahlgut sowohl auf deine Maschine als auch auf äußere Bedingungen anpassen. So kannst du immer eine perfekte Extraktion erreichen.

mehr Geschmack

Durch das Mahlen direkt vor der Zubereitung können sich vor der Extraktion weniger Aromen verflüchtigen und erhältst das aromatischere Ergebnis

bessere Crema

Das Mahlgut kann vor der Extraktion nicht austrocknen, du erhältst eine wesentlich schönere, dickere und festere Crema.

länger frisch

Durch die geringere Oberfläche der ganzen Bohnen kannst du deinen Espresso allgemein länger und besser lagern und hast länger Spaß daran.

Besonders am Anfang ist die Mühle wichtiger als die Maschine. Besorge dir lieber direkt eine gute Mühle, die Maschine wirst du höchstwahrscheinlich eh früher oder später "upgraden" wollen. Und teuer muss eine gute Mühle auch nicht sein. Es gibt wirklich gute Modelle, die in der Gastronomie aussortiert wurden, dir zuhause aber mit Sicherheit noch lange Spaß machen werden.

Stell dir vor, du kaufst diesen wundervollen Espresso, schüttest zuhause voller Vorfreude die komplette Packung in den Hopper (Vorratsbehälter) deiner Mühle, stellst alles ein, ziehst den ersten Shot: ein Traum! So weit so schön. Einige Tage später möchtest du dieses Erlebnis wiederholen, doch du musst alles nochmal neu einstellen und irgendwie fehlt dem Ergebnis so einiges von dem, was dir so gefallen hat. Dies hat nichts mit dir und deinen Fähigkeiten zu tun, sondern liegt viel mehr an falscher Aufbewahrung. Lies diesen Artikel und du wirst wissen, was du hättest anders machen sollen.

Alles das, was wir einen einem guten Kaffee oder Espresso so mögen, ist überaus fragil. Die Bohnen setzen während der Rüstung zahlreiche Aromen frei, die für das spätere Geruchs- und Geschmackserlebnis sorgen. Zum Problem kann jedoch werden, dass diese Stoffe entweder flüchtig, also schnell verfliegend, oder sehr empfindlich gegenüber äußeren Einflüssen sind.

Um eben diesen Verlust bzw. die Verfälschung des Geschmacks zu vermeiden, möchten wir dir einige einfache Tipps geben, mit denen du deinen Kaffee und Espresso wesentlich länger frisch halten kannst.

Keine Luft

Wenn du dir deine Espressobohnen mal genauer anschaust, wirst du – je nach Röstung – auf den Bohnen häufig eine leicht ölige Oberfläche sehen können. Dies hängt damit zusammen, dass ein großer Teil des Geschmacks der Bohnen von enthaltenen Ölen und Fetten erzeugt bzw. Verstärkt wird. Diese Öle und Fette oxidieren bei Kontakt mit Sauerstoff und können so auf Dauer zu einem „ranzigen“ Geschmack führen. 

Wie bereits erwähnt sind ein weiterer entscheidender Bestandteil für den guten Geschmack flüchtige Aromen. Flüchtig erklärt in diesem Fall bereits, wo das Problem liegt: Kommen die Stoffe mit Sauerstoff bzw Luft in Kontakt, verflüchtigen sie sich Stück für Stück.

Ein weiteres Problem beim Kontakt mit Luft ist die enthaltene Feuchtigkeit. Kaffee zieht Feuchtigkeit regelrecht an, was bei zu feuchter Luft zu einer Verschlechterung des Geschmacks und zusätzlich zu einer Veränderung der Extraktionseigenschaften führt.

Kein Licht, keine Wärme 

Dauerhafte Lichteinstrahlung führt durch die UV-Strahlung ebenfalls zu Veränderungen innerhalb der Bohnen und sorgt so für eine wesentlich schnellere Alterung und damit schlechteren Geschmack und schlechtere Extraktion. 

Da der Röstprozess durch Wärmeeinfluss stattfindet, ist es leicht vorzustellen, dass jede weitere übermäßige Wärmeeinwirkung einen Einfluss auf die Kaffeebohnen hat. Ob nun durch Sonneneinstrahlung, Abwärme deine Espressomaschine oder Lagerung auf der Heizung: Wenn du deine Bohnen nicht unkontrolliert weiter rösten willst, sorge dafür, dass sie nicht zu viel Wärme ausgesetzt sind.

Keine fremden Aromen

Bestimmt kennt der ein oder andere die klassischen Tipps für Kaffee als Hausmittel gegen schlechte Gerüche. Dies hängt nicht nur damit zusammen, dass der Kaffee den negativen Geruch überdeckt. Vielmehr ist es so, dass Kaffee geneigt ist, fremde Aromen anzunehmen. Möchtest du also vermeiden, dass deine Bohnen sonderbare Geschmäcker annehmen, halte sie gut verschlossen und ab von geruchsintensiven Lebensmitteln. 

Dies ist auch einer der Hauptgründe, warum Kaffee und Espresso nicht im Kühlschrank gelagert werden sollten. Die Kälte bringt keinerlei Vorteile für die Haltbarkeit und die Gefahr einer „Geschmacksinfektion“ durch andere Lebensmittel ist im Kühlschrank einfach viel zu hoch.

Am besten frisch mahlen

Kaffee und Espresso werden vor der Zubereitung gemahlen, um die Oberfläche zu vergrößern und so möglichst viele der wertvollen Stoffe extrahieren zu können. Kauft man die Bohnen bereits gemahlen, vergrößert man die Oberfläche unnötig früh und alle oben beschriebenen Prozesse können viel schneller ablaufen. Dies trifft auf Espresso noch viel mehr zu, als auf Filterkaffee, da die Espressozubereitung einen wesentlich feineren Mahlgrad und somit eine noch größere Oberfläche benötigt. Wir empfehlen also dringend eine eigene Mühle und das Mahlen der Bohnen erst direkt vor der Zubereitung.

Frisch verarbeiten

Kaffee und Espresso altern immer, egal wie sehr wir uns um die Aufbewahrung bemühen. Ein Espresso, der nach dem Rösten über ein Jahr gelagert wurde hat gar keine Chance, seinen vollen Geschmack zu entfalten. Dies hängt damit zusammen, dass die enthaltenen Öle und Fette unweigerlich irgendwann „ranzig“ werden. Auch die wertvollem Aromen werden sich mit der Zeit aus den Bohnen verflüchtigen. 

Wir empfehlen also, seine Kaffee- oder Espressobohnen möglichst frisch geröstet einzukaufen und im Optimalfall innerhalb von vier bis acht Wochen nach Röstung zu verbrauchen. Genaue Haltbarkeiten sind hier stark von Bohne und Röstung abhängig. So bleiben Robustabohnen grundlegend etwas länger frisch, dunkle, ölige Espressi jedoch werden schneller „ranzig“. 

Um keine zu große Wissenschaft daraus zu machen, solltest du einfach nicht mehr Bohnen kaufen, als du in acht Wochen verbrauchen kannst, dann sollte dein Espresso nie zu alt werden.

Fazit und Tipps zur Aufbewahrung

An sich bekommst du deine Bohnen schon in fast perfekten Lagerbedingungen. Nach dem Rösten geben die Bohnen CO2 aus und bilden sich somit ihre eigene Schutzatmosphäre. So lange du die Tüte verschlossen lässt, musst du dir also keine Gedanken darum machen.

Den Inhalt der Tüte nach dem Öffnen in eine Dose zu schütten wäre jedoch falsch, da so die wertvolle Schutzatmosphäre verloren geht. Am besten entnimmst du immer nur so viele Bohnen aus der Tüte, wie du gerade brauchst. Da CO2 schwerer ist als Luft, machst du dies am besten nicht schüttend, sondern mit einem Löffel. Dachach verschliesst du die Tüte (im Optimalfall ist die Verpackung wiederverschließbar) und lagerst die verschlossene Tüte in einer luftdichten Dose an einem kühlen, schattigen Platz. So kannst du sicher sein, dass das Aroma deiner Lieblingsbohne so lang wie möglich erhalten bleibt und du keine Probleme bei der Zubereitung bekommst.

Was ist Koffein?

Koffein ist ein pflanzlicher Stoff, der zunächst in der Kaffeepflanze entdeckt wurde, jedoch auch in vielen weiteren Pflanzen wie Tee und Kakao zu finden ist. Häufig nicht bekannt ist, dass die Kaffeepflanze Koffein zum Insektenschutz bildet. 

Um die Entdeckung des Koffein ranken sich zahlreiche Mythen, der wohl bekannteste spricht von einem Hirten, der feststellte, dass seine Ziegen nach dem Verzehren von Kaffeekirschen viel aktiver waren. 

Heute findet sich Koffein in zahlreichen Getränken, Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln. Auch das hier verwendete Koffein ist pflanzlich und wird im Wesentlichen im Prozess des Entkoffeinierens von Rohkaffee gewonnen.

Wie wirkt Koffein kurzfristig im Körper?

Als psychoaktive Substanz wirkt Koffein vorwiegend im Hirn, genauer im Zentralen Nervensystem. Einmal zu sich genommen dauert es etwa 20 bis 40 Minuten, bis der Stoff im Gehirn angekommen ist und seine Wirkung entfalten kann. 

In geringeren Mengen hat Koffein eine anregende Wirkung auf die sensorischen Teile der Hirnrinde. So können wir uns besser konzentrieren, uns Dinge besser merken und sind weniger müde. Diesen Effekt kennt wohl jeder, nach einem Kaffee lernt oder arbeitet es sich besser. Genauso wird sich wohl jeder schonmal mit Koffein vor ungewollter Müdigkeit geschützt haben. Entgegen vieler Behauptungen steigert Koffein zwar den Blutdruck, jedoch nur kurzfristig und geringfügig.

In höheren Dosen eingenommen wirkt sich die Einnahme von Koffein auch auf die motorischen Gehirnzellen aus. Es kommt zu einer Anregung des Kreislaufs sowie des Atemzentrums. Die Gefäße im Körper werden vergrößert und Muskeln können besser mit Sauerstoff versorgt werden. Diese Effekte machen sich Sportler in Wettkampfsituationen gerne zu Nutze. So ist Koffein beispielsweise im Radsport ein gern genutztes – weil erlaubtes – Mittel zur Leistungssteigerung.

In zu hohen Mengen hat Koffein jedoch einige durchaus negative Effekte. Wer zuviel Koffein zu sich nimmt leidet schnell an Unruhe, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Herzrasen oder Schweißausbrüchen. Trinkt man viel zu viel Kaffee oder Espresso, kann es sogar zu einer gegenteiligen Wirkung kommen und man ist übermäßig müde.

Wie wirkt Koffein langfristig im Körper?

Koffein an sich hat im Körper keine langfristige Wirkung. Der Stoff ist nach wenigen Stunden wieder abgebaut. Jedoch kann eine dauerhaft überhöhte Dosierung zu Unruhe und Schlafproblemen führen. Zudem gewöhnt sich der Körper schnell an eine regelmäßige Koffeinzufuhr, was beim Absetzen von Koffein zu Müdigkeit und Kopfschmerzen führen kann. 

Wieviel Koffein ist gut?

Viel hilft viel? Je mehr Koffein man regelmäßig zu sich nimmt, desto mehr gewöhnt man sich daran. Doch kann man die Menge einfach immer weiter steigern? Nein.

Die täglich zu sich genommene Menge an Koffein sollte 400mg nicht überschreiten, wobei eine einzelne Dosis nicht über 200mg enthalten sollte. 

Dies entspricht (je nach Sorte) etwa 4-5 Tassen Filterkaffee. Da ein Espresso wesentlich weniger Koffein enthält als ein Filterkaffee könnte man hier (natürlich auch je nach Sorte) sogar bis zu 10 Stück am Tag zu sich nehmen. Da viel der Wirkung von Kaffee auch allein durch Geruch und Geschmack stattfindet, scheint Espresso eine gute Wahl zu sein, wenn es um den kleinen Kick zwischendurch geht.

Wir empfehlen jedoch ganz klar, hier nicht an seine Grenzen zu gehen, sondern bewusst zu genießen. Schließlich soll der Koffeinkick zwischendurch ja auch ein Kick bleiben und seine Wirkung behalten.

Macht zu viel Koffein müde?

Koffein wirkt im Körper als Gegenspieler für den Botenstoff Adenosin. Dieser ist ein natürlicher Signalgeber für den Körper, dass es Zeit für Ruhe und Schlaf ist. Er macht müde und sorgt für niedrigeren Blutdruck. Nimmt man nun dauerhaft zu viel Koffein zu sich, produziert der Körper im Gegenzug zu viel Adenosin, was dazu führt, dass das Koffein nicht mehr richtig wirken kann und wir dauerhaft müde sind. 

Bei einmaligen Überkonsum von Koffein fühlt man sich jedoch eher unruhig oder zittrig.

Wer genau wissen möchte, wie viel Koffein gut für ihn ist, dem empfehlen wir den Koffeinrechner vom Bundeszentrum für Ernährung.

Fazit

Wie bei so vielen Dingen im Leben kommt es auch bei Koffein auf die richtige Menge an. Bewusst eingesetzt ist Koffein ein wahres Wundermittel für Hirn und Kreislauf. Es macht und fit, leistungsfähig und motiviert. Auch gegen Kopfschmerzen hilft es oft. Wer jedoch dauerhaft zu viel zu sich nimmt, tut sich zumindest nichts Gutes mehr. Der Körper gewöhnt sich an die großen Mengen Koffein und die positiven Effekte werden geringer. Im schlimmsten Fall muss sogar eine große Menge Koffein zu sich genommen werden, um überhaupt normale Leistungsfähigkeit zu erreichen. 

Wir empfehlen also einen bewussten Umgang. Denn „viel hilft viel“ lässt sich bei Koffein nicht so einfach sagen. 

Die Kaffeepflanze, lateinisch Coffea, lässt sich im Wesentlichen in vier verschiedene Gattungen unterteilen. Für den Verzehr eher unbedeutend und dem entsprechend wenig landwirtschaftlich genutzt sind die Gattungen Coffea Liberia und Coffea Excelsa. Der größte Teil der kommerziell angebauten Kaffeepflanzen stammt aus den Gattungen Coffea Arabica und Coffea Canephora, gemeinhin bekannt als Robusta.

Während beide Pflanzengattungen den gleichen Ursprung haben, haben Sie sich über die Jahrhunderte – aufgrund der unterschiedlichen Nutzung – völlig anders entwickelt und unterscheiden sich heute stark. Im Folgenden wollen wir die Unterschiede genauer unter die Lupe nehmen.

Unterschiede der Pflanzen

Wie der Name bereits vermuten lässt, sind Pflanzen der Coffea Canephora, also Robustas, wesentlich robuster gegenüber äußeren Einflüssen. Sie brauchen nicht nur eine geringere Anbauhöhe als die artverwandten Arabica, sie sind auch weniger anfällig gegen Trockenheit, Sonne und vor allem Krankheiten. Zudem bietet eine Robusta Pflanzen wesentlich mehr Ertrag.

Die ungleichen Geschwister kann man auch im Aussehen eindeutig von einander differenzieren. Arabicapflanzen wachsen eher hoch, haben schmalere, spitz zulaufende Blätter und gleichmäßig über den Zweig verteilte Früchte. Robustapflanzen hingegen wachsen eher klein und buschig, haben rundlichere Blätter und die Früchte wachsen in Ansammlungen am Zweig.

Auch auf der genetischen Seite zeigt sich der Robusta als einfacher. Mit nur 22 Chromosomenpaaren (gegenüber 44 beim Arabica) ist die Pflanze eindeutig einfacher aufgebaut. Ob dies auch zum Nachteil werden kann, wollen wir im Abschnitt Geschmack genauer betrachten.

Unterschiede in der Bohne

Der eindeutigste Unterschied der beiden Arten ist definitiv an der Bohne an sich erkennbar. Bohnen von Arabicas sind eher groß, flach und oval geformt, während die von Robustas kleiner und eher rundlich sind.

Als Rohkaffee erkennt man einen Arabica an seiner leicht grünlichen Färbung, einen Robusta an Farben in Richtung gelb-braun.

Nach dem Rösten bleibt der Größen- und Formunterschied im Wesentlichen bestehen. Zudem zeigt sich der Unterschied im Einschnitt in der Bohne nur klarer. Eine Arabica Bohne weist einen leichten Schwung auf, der Einschnitt in einer Robusta Bohne ist fast immer komplett gerade.

Neben diesen Äußerlichkeiten unterscheiden sich die Bohnen auch in Ihrer chemischen Zusammensetzung eindeutig von einander. Kaffeebohnen der Gattung Arabica enthalten etwa 1 bis 2% Koffein, die der Gattung Robusta enthalten 2 bis sogar 5% der wach machenden Substanz.

Robustabohnen enthalten nicht nur mehr Koffein, sondern auch mehr der als nicht besonders magenschonend angesehenen Chlorogensäuren. Dies spielt jedoch nur bei nicht ausreichend schonend geröstetem Kaffee oder Espresso eine Rolle. Durch einen schonenden Röstvorgang sind wir in der Lage, eben diese Säuren auf ein Minimum zu reduzieren.

Unterschiede im Anbau

Mit Arabicakaffee verbinden wohl die meisten das schöne Wort Hochlandkaffee. Aufgrund der für einen Arabica unerlässlichen hohen Anbaulage ist dies auch völlig zutreffend. Coffea Arabica fühlt sich am wohlsten zwischen 600 und 2300m. Dies führt – den komplizierten Bedingungen geschuldet – zu einem langsameren Wachstum und somit zu einer deutlicheren Ausprägung der Geschmäcker im Kaffee. Damit eben diese Geschmäcker sich perfekt ausbilden können, braucht Arabica rundum perfekt Bedingungen. Neben passender Höhe, Temperatur und Luftfeuchtigkeit braucht die Pflanze auch ausreichend Schatten und erfordert einen sehr präzisen Erntezeitpunkt der einzelnen Kirschen.

Robustakaffee dagegen ist wesentlich weniger wählerisch, wächst in geringeren Höhen und verzeiht mehr Abweichungen in den Anbaubedingungen. Die Pflanze wächst bereits ab 200m Höhe, was nicht nur die mögliche Anbaufläche enorm vergrößert, sondern auch die Bedingungen von Anbau und Ernte vereinfacht. Auch im Bezug auf Schädlinge und Krankheiten ist Robusta deutlich widerstandsfähiger als Arabica, was die Wahrscheinlichkeit des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln deutlich mindert.

Auch in Anbetracht klimatischer Veränderungen und zunehmend geringer werdender Anbauflächen für Arabica Kaffees könnte es schon bald nötig sein, mehr Robusta anzubauen und zu verarbeiten. 100% Arabica könnte dann wieder zur Seltenheit werden.

Unterschiede beim Rösten

Vorab lässt sich festhalten, dass Robustabohnen im Wesentlichen für die Espressozubereitung geröstet werden sollten. Dies hängt sowohl mit der benötigten Röstdauer, als auch mit den natürlicher Weise enthaltenen Geschmäckern zusammen, die einfach besser zu Espresso als zu Filterkaffee passen.

Um die bereits erwähnten Chlorogensäuren möglichst gut abbauen zu können, sollte ein Robusta weder zu schnell, noch zu hell geröstet werden. Da sich das zu erwartende Geschmacksbild im Bereich schokoladig, nussig, erdig bewegt und eine durch den Röstvorgang bestärkte Süße einem Robusta immer gut tun dürfte, sollten die Bohnen nicht zu schnell zu starker Hitze ausgesetzt sein.

Trotz der geringen Anbauhöhe sind Robustabohnen jedoch häufig härter als vergleichbare Arabicas. Eine zu geringe Hitzezufuhr führt somit zu einer mangelnden Entwicklung innerhalb der Bohne.

Aufgrund dieser Tatsachen ist es wesentlich anspruchsvoller, einen Robusta genau richtig zu rösten und ihm so das Maximum seiner geschmacklichen Möglichkeiten zu entlocken.

Unterschiede im Geschmack

Einem Robusta wird – nicht ganz zu Unrecht – weniger Komplexität und Ausprägung im Geschmack nachgesagt. Dies kann mit der fehlenden Höhenlage, dem einfacheren genetischen Aufbau oder einfach mit den grundlegenden Unterschieden zwischen den Pflanzen zusammenhängen.
Unabhängig vom Grund für den anderen Geschmack finden wir, dass der ganz eigene Geschmack vom Robusta einen tollen Gegensatz zum Arabica darstellt – besonders im Espresso.

Wer beim Geschmack von Robusta direkt an vorschnelle und überholte Beschreibungen wie erdig oder muffig denkt, liegt weit daneben. Durch qualitativ immer hochwertigere Rohkaffees und bewusste, schonende Röstung bieten Robustabohnen viel mehr. Ein gut gerösteter Robustaespresso kann Noten von Schokolade, gerösteten Nüssen, Trockenfrüchten und noch viel mehr bieten. Sicherlich werden Liebhaber von fruchtbetonten oder übermäßig süßen Espressi hier nicht unbedingt auf ihre Kosten kommen, für diese Vorlieben gibt es aber auch genug Sorten am Markt.

Wir verstehen Espresso als Essenz des Kaffees, als ultimativ herunter gebrochenen Kaffeegenuss. Und der braucht für uns Stärke, Ecken und Kanten. Und eben dieses können qualitativ hochwertige Robustakaffees leisten. Sie geben einem Espresso Kraft und Ausdruck.

Fazit

Ist Arabica die feine Diva und Robusta der grobe Tölpel? Ja und Nein. Arabicas sind anspruchsvoller, bieten dafür aber auch eine höhere Komplexität im Geschmack. Robustas sind einfacher und effektiver anzubauen, bieten weniger Komplexität, dafür mehr Kraft, Körper und Koffein.

Was nun besser ist, lässt sich pauschal nicht festhalten. Wie immer beim Kaffee kommt es auf die tatsächliche Qualität der Bohne und die Sorgfalt aller am Verarbeitungsprozess beteiligten an. Fest steht, dass es nicht nur schlechte Robustas und nicht nur gute Arabicas gibt.

Wie sehen Robustas – besonders im Espresso – als absolut unterbewertet an und machen es uns zur Aufgabe, hochwertige und abwechslungsreiche Espressobohnen mit hohem Robustaanteil anzubieten.

Du hast Lust bekommen mal zu probieren? Hier geht es zu unseren Espressosorten.

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